Ein kleines Angebot…
Ich wäre nicht ich und es wäre nicht meine Site, wenn ich nicht versuchen würde etwas Unkonventionelles zu machen. Also, hier eine Idee die mir während einer Arbeit mit dem Thema
„Archäologische Fotografie: Rolle, Mehrwert und Anwendung im Kontext archäologischer Dokumentation“
in den Sinn gekommen ist.
Aus dem letzten Abschnitt dieser Arbeit:
„Was ist nun also archäologische Fotografie? Durch das Dargestellte sollte klar geworden sein, dass es sich zum einen ganz basal um ein Werkzeug arch. Dokumentation handelt. Darüber hinaus ist sie eine eigene, oft die letzte verbleibende Quelle mit hohem Anspruch an Wissenschaftlichkeit aber auch einem Aspekt der künstlerischen Darstellung erforschter Kontexte. […]
Der Wert archäologischer Fotografie ist dabei größer als die reine Dokumentation der Arbeitsschritte. So haben Fotos einen Quellenanspruch, müssen sich jederzeit der Quellenkritik und Medienkonkurrenz stellen und bilden so als Teil der Gesamtquellenlage eine Einheit mit anderen Medien. Weiter wird das archäologische Foto nach der Bearbeitung selbst erst zur Quelle, dann später zum Befund und nach einiger Zeit gelegentlich zum einzigen Nachweis nicht nur eines Kontextes in seiner Fertigstellung, sondern auch einzelner Bearbeitungsschritte.
So sind Fotos bereits heute, besonders bei alten (Be)Funden des 19. und beginnenden 20. Jh., oft der einzige Nachweis, der uns noch erhalten ist. […]“
Und ein Teil dieser Arbeit, der leider der Schere zum Opfer gefallen ist, war der Vorschlag, eine Art von Sonderspezialisierung oder auch Extraqualifikation im Bereich der Archäologie anzubieten. Der archäologische Fotograf bzw. qualifizierte Archäologe mit einer Zusatzqualifikation als Fotograf. Denn es besteht durchaus Bedarf, wie ich in meiner Tätigkeit feststellte. Nur zu oft fand ich mich in Situationen, in welchen die Archäologie ganz besondere und spezifische Anforderungen an die Fotografie gestellt hat, welche im Alltag nur selten Erfüllt wurden.
So waren auf der einen Seite Bilder, angefertigt von kommerziellen Fotografen oft technisch einwandfrei, jedoch oft mit dem Blick auf die falschen Details. Eine Vase war schön freigestellt, jedoch wurde vergessen, ein wichtiges Detail wie Einritzungen oder Verzierungen so aufzunehmen, dass auch später in einer Publikation weitere Wissenschaftler dieses Bild als vollständige Quelle nutzen können.
Auf der anderen Seite verfügen Archäologen „im Hausgebrauch“ oft nicht über Know-How und Technik im fotografischen Bereich das Bild als Quelle ihren berechtigten Stellenwert zuzuschreiben. Viele Archäologen kennt das sicher: Es ist Freitag, das Planum wird grade fürs Wochenende vorbereitet und es sollen „schnell noch ein Paar Bilder“ gemacht werden. Also die „alte Grabungskamera“ aus dem Koffer gezogen, Kit Objektiv drauf, Akku rein, wenn er nicht vergessen wurde und „schnell mal 5 min über die Fläche“. Doch wurde das Kit-Objektiv schon seit 5 Jahren nicht mehr geputzt, hat keinen CPL-Filter drauf und die Gegenlichtblende war auch nur beim Kauf dabei und seitdem nicht mehr gesehen.
Alltag, oder? Kennen sicher viele. Denn wer macht schon vor jedem Archeoshooting nen Weißabgleich mit Graukarte? Wie viele Archäologen haben ein verzerrungsfreies Weitwinkel mit guter Randschärfe im Koffer? Wer macht sich Gedanken darüber, ob Farben in der Kamera so dargestellt werden, wie sie im Befund vorliegen? Und so viele Aspekte mehr die oft leider dazu führen, das Fotos oft nicht den Maßstäben einer Quelle für wissenschaftliche Arbeit gerecht werden.
Der Punkt ist folgender: Es stellt sich die berechtigte Frage, kann ein normaler Nicht-Archäologe als Fotograf diese Anforderungen erfüllen? Und im Umkehrschluss, kann ein „normaler“ Archäologie der KEINE Passion für die Fotografie hat dasselbe? Und weiterführend, hat dieser dazu auch die Ausrüstung die sinnvoll wäre? Und damit ist nicht die Studiokamera mit Deluxe-Objektiven gemeint, sondern eine solide Grundausstattung, die vom Weitwinkel über den Telebereich bis hin zum Makro alles abdeckt.
Unabhängig von der Technik. das letzte Glied in der Kette ist immer der Fotograf. Und hier liegt die größte Möglichkeit für Fehler aber auch Fortschritte. Wie daher in dem eingehenden Zitat kurz angerissen, sind Fotos eine bedeutende Quellengruppe deren Wert immer daran gebunden ist, unter welchen Bedingungen, was auch die Qualität desjenigen einschließt der sie anfertigt, erstellt wurden. Doch gelten für die archäologische Fotografie immer noch andere Rahmenvoraussetzungen als beispielsweise der Kritik einer schlecht geschriebenen Publikation oder unzureichend ausgeführten Grabungdokumentation. Eine Peer-Review bezogen auch auf die Aspekte der Qualität, und damit Quellensicherheit, der fotografischen Dokumentation ist bisher nicht Teil des Gesamtbildes. Daher also ein „Angebot“:
„Tim Suckow, ARCHÄOLOGE UND FOTOGRAF…
Als Master of Arts (M.A.) der Archäologie der alten Welt besitze ich über ein Mindestmaß an archäologischen Kenntnissen z. B. über die verschiedenen Formen der Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas, besonders mit Blick auf das späte Meso- und gesamte Neolithikum, sowie Kupfer- und Eisenzeit.
In Kombination mit meiner Tätigkeit als Fotograf verfüge ich über das Know-How sowie die Ausrüstung um archäologische Kontexte so zu dokumentieren, dass sie auch noch als Quelle für wissenschaftliche Arbeiten verwendet werden können, wenn ihr Alter schon selbst einem archäologischen Kontext nahekommen könnte.
Mein Angebot daher der „Archeofotograf-for-Hire“. Was ist damit gemeint?
-
Ist ein Projekt größer als Geplant oder die verfügbaren Mitarbeiter verfügen nicht über das nötige Know-How? Kein Problem, ich unterstütze gern und sammle dabei Erfahrungen. Ob mit Kamera oder Schaufel in der Hand…
Wenn z.B. eine Notgrabung aufwändiger ist als gedacht, Mitarbeiter ausgefallen, im Urlaub oder sonst wie verhindert sind. Kein Problem, ich bin flexibel und reisefreudig, also unter den richtigen Konditionen überaus bereit zu unterstützen und dabei eigene Erfahrung zu sammeln, als Grabungsarbeiter und gern auch als -leiter.
-
Wird kurzfristig ein Fotograf benötigt? Kein Problem. Ich fertige gern Portrait- und Produktarbeiten an, auch im archäologischen Sektor. Also ob im Feld oder für die Publikation, ich bin gern dabei.
Das gilt auch bei der Planung und fotografischen Begleitung von Veranstaltungen im archäologischen Sektor.
Also, und wie auch fotografischen Teil dieser Site angerissen, stehe für alle möglichen Projekte zur Verfügung, Archäologisch, Fotografisch oder in Kombination. Wenn ich also ihr Interesse geweckt habe, eine Anfrage kostet nicht mehr als Zeit und ein paar Pixel.
Muss eine Grabung fotografisch exzellent für weitere wissenschaftliche Arbeiten oder Publikationen festgehalten werden? Müssen ganze Inventarbestände abfotografiert werden? Steht die Neuausrichtung oder der Umbau des Museums an und es werden neue Bilder für Flyer, Website oder Social Media benötigt? Oder ein ganz anderer Aufgabenbereich, der von mir bisher nicht mal ansatzweise angerissen wurde? Kein Problem. Eine Lösung ist nicht eine Frage „ob“ sondern „wie“!