Ich habe mir mal vor Jahren die Frage gestellt „können Pflanzen schmerzen empfinden?“ und bin auf eine interessante Theorie gestoßen:
Wenn Schmerz die Reaktion auf einen negativen Umweltreiz ist und dazu dient eine Ausweichreaktion hervorzurufen, was wäre, wenn z. B. das langsame Neigen von Pflanzen in Wuchsrichtung, zur Sonne oder der Schiefstand von Bäumen im Wind nichts anderes ist? Und was wenn dies eine Art Beweis dafür wäre, das Pflanzen auch über eine Art rudimentäre Wahrnehmung verfügen wie wir, welche nur in zeitlich vollkommen anderen Maßstäben zu der Unseren existiert? Und wäre dies im Endeffekt nicht auch ein Nachweis dafür, philosophisch gesehen, dass Wahrnehmung immer von der Dimension der Betrachtung abhängt? Was wenn Sekunden mit Leid erfüllt sind, sie aber als einer von 60 Teilen einer Minute vollkommen irrelevant sind? Und was bedeutet das dann für eine Stunde, einen Tag, ein Jahr, ein Jahrhundert … oder die Ewigkeit?
„Denken Bäume über Jahrtausende nach?“ könnte der Buchtitel lauten.
Ja, über sowas denke ich so nach, wenn ich Blumen fotografiere…